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Nach dem eindrucksvollen friedlichen, kreativen und bunten Protest der fast 80.000 in Rostock

03. Jun 2007

Nach meiner Teilnahme an der Großdemonstration möchte ich Folgendes festhalten: Die Internationale Großdemonstration in Rostock am 2.Juni war ein eindrucksvoller Bürgerprotest für eine andere, gerechte, friedliche und solidarische Welt. pax christi hat in dem enorm breiten Bündnis für das christliche Spektrum neben Ordensleuten, der Welthandels- un…

Die schlimmen und strikt zu verurteilenden Ereignisse der Nacht mit Hunderten Verletzten auf beiden Seiten sind hingegen ein bedrückendes Zeugnis dafür, dass viele Hunderte Gewaltbereite den friedlichen Protest zu diskreditieren versuchen und bewusst die Krawalle mit der Polizei suchen. Dass die Polizei ihrerseits durch ihr massives und teils martialisches Auftreten im Vor- und Umfeld oft nicht zur Deeskalation beitrug, muss ebenfalls im Rahmen der politischen Aufarbeitung über „Sicherheitsmaßnahmen“ künftig diskutiert werden.

Aber heute gilt es festzustellen, dass in der nächsten Woche alle Aktionen um den monströsen Zaun von Heiligendamm in der Gefahr stehen, genau diese Konfrontation fortzusetzen. Ich empfehle, nach diesem eindrucksvollen Rostocker Zeugnis eines breiten Bürgerwillens für Gerechtigkeit und Frieden weiterhin den friedlichen Protest in dieser Stadt im Rahmen des Alternativgipfels auszudrücken statt sich in eine unfruchtbare und gefährliche, der Sache nicht dienende Konfrontation am Zaun hineinziehen zu lassen.



ATTAC hat direkt nach der Demonstration in der Nacht zum Sonntag Folgendes berichtet:

03.06.2007 Trotz einer friedlichen und erfolgreichen Demonstration ist es am Rande der Proteste zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Anlass für die Eskalation nach Ende der Demonstration war nach derzeitigem Kenntnisstand der Angriff einer kleinen Gruppe Demonstranten auf einen am Kundgebungsplatz geparkten Polizeiwagen. Dabei sind offenbar zwei Polizisten verletzt worden. Danach eskalierte die Situation. An der Eskalation waren beide Seiten beteiligt. Dabei hat insbesondere die Polizei mit gezielten Übergriffen auch auf friedliche Teilnehmer der Kundgebung unverhältnismäßig reagiert. Eine Beruhigung der Lage erfolgte nach aktivem Bemühen um Deeskalation durch die Veranstalter und intensiven Kontakten zwischen Demo-Leitung und Polizei.
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac verurteilt scharf den tätlichen Angriff auf die beiden Polizeibeamten. "Auch das wiederholte Nachsetzen einiger Protestteilnehmer auf die sich zeitweise zurückziehende Polizei war vollkommen verantwortungslos", sagte Werner Rätz vom Attac-Koodinierungskreis.

Peter Wahl, ebenfalls Mitglied des Attac-Koordinierungskreises, betonte den zuvor friedlichen Verlauf der Demonstration. "In Rostock haben heute 80 000 Menschen ihren demokratischen Protest gegen die unmenschliche Politik der G8 gewaltfrei und phantasievoll zum Ausdruck gebracht." Während der Demonstration hätten die Absprachen zwischen den Organisatoren und der Polizei funktioniert. Die internationale Großdemonstration wurde von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen, das von der Interventionistischen Linken über Attac bis zu Greenpeace reicht. Alle Partner haben sich an die Vereinbarung über den friedlichen Charakter der Demonstration gehalten. "Dies war ein großer Erfolg der Monate langen Mobilisierung. Und den lassen wir uns nicht kaputt machen", ergänzte Pedram Shahyar, ebenfalls vom Attac-Koordinierungskreis.

"Wir hoffen, dass trotz der heutigen Vorfälle in den kommenden Tagen das politische Klima friedliche, demokratische Proteste gegen die Politik der G8 möglich macht", appellierte Peter Wahl an alle Beteiligten.